Einnistungsblutungen

Blutungen in der Frühschwangerschaft: Was Sie über Einnistungsblutungen wissen sollten

Für viele Frauen mit Kinderwunsch ist es zunächst ein Schock, wenn sie nach der Durchführung einer Insemination oder einer In-vitro-Fertilisation plötzlich feststellen, dass eine Blutung eingesetzt hat. Häufig befürchten betroffene Patientinnen, dass es sich dabei um eine Menstruationsblutung handelt und die ersehnte Schwangerschaft nicht wie erhofft eingetreten ist. In dieser Situation entsteht oftmals eine große Verunsicherung, die Ängste schürt und Stress hervorruft. Allerdings könnte eine Blutung auch ein erstes offensichtliches Anzeichen einer Schwangerschaft darstellen: Zwischen der ersten und zweiten Schwangerschaftswoche kommt es häufig zu einer Einnistungsblutung, die entsteht, wenn sich ein Embryo in der Gebärmutterwand einnistet. Diese sogenannte Nidationsblutung ist keine Seltenheit: Die Fertilisationsspezialisten des IVF Baden-Baden stellen Einnistungsblutungen bei rund einem Drittel aller Patientinnen fest. Um betroffenen Frauen und ihren Partnern Ängste zu nehmen und Stresssituationen zu vermeiden, haben wir einige wichtige Fragen zu diesem Thema zusammengetragen und im Folgenden beantwortet.

Wie entstehen Einnistungsblutungen?

Die Gebärmutter wird in den ersten Wochen einer Schwangerschaft sehr stark durchblutet. Zudem hat sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt, um Embryonen aufnehmen zu können. Während des Einnistungsprozesses können einige Blutgefäße reißen und so zu leichten vaginalen Blutungen führen. Allerdings treten diese Einnistungsblutungen nicht bei allen Frauen auf. Eine Schwangerschaft kann auch dann eingetreten sein, wenn keine Blutungen festgestellt werden.

Wann treten Einnistungsblutungen auf?

Einnistungsblutungen treten etwa sieben bis vierzehn Tage nach der Befruchtung ein. So lange dauert es, bis eine Einnistung (Nidation) stattfinden kann – sowohl nach einer Kinderwunschbehandlung als auch nach einer natürlichen Befruchtung.

Dafür müssen Eizelle und Spermium zunächst in den Eileiter wandern. Dort kommt es zur Befruchtung, bevor der dabei entstehende Embryo in die Gebärmutter weiterwandert. Dann beginnt der Prozess der Zellteilung. Fünf bis sechs Tage später hat der Embryo das Blastozystenstadium erreicht, in dem er fähig ist, sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten. Nur wenn die Einnistung erfolgt ist, kann sich der Embryo zu einem gesunden Baby weiterentwickeln.

Wie lässt sich die Einnistungsblutung von der Menstruationsblutung unterscheiden?

Eine Nidation lässt sich anhand verschiedener Faktoren von einer Regelblutung unterscheiden. Einen wichtigen Hinweis liefert beispielsweise die Menge des Blutes. Beim Anhaften des Embryos an der Gebärmutterwand entsteht viel weniger Blut als bei einer Menstruation. Betroffene Frauen stellen in der Regel nur einen Tropfen oder eine leichte Blutung fest. Im Falle einer Regelblutung würde die Menge im Laufe der Tage zunehmen, bei einer Einnistungsblutung bleibt sie gering.

Zudem ist die Dauer deutlich kürzer. Während die Menstruation einige Tage andauert, ist die Nidationsblutung höchstens zwei Tage feststellbar. Meistens dauert sie lediglich einige Stunden. Hinzu kommt, dass das Blut in diesem Fall tendenziell flüssiger und leichter ist.

Auch die Farbe kann bei der Identifikation helfen: Im Gegensatz zum hellroten Periodenblut ist das Blut, das infolge der Einnistung abfließt, deutlich dunkler.

Da jede Frau ihre Menstruation anders erlebt und die Regelblutung in manchen Fällen ebenfalls sehr schwach sein kann, sollten jedoch noch weitere Aspekte berücksichtigt werden, um zweifelsfrei festzustellen, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist. Schließlich kommt es nicht bei jeder Frau zu einer Einnistungsblutung. Auf eine Schwangerschaft können unter anderem auch Brustempfindlichkeit, Übelkeit, Müdigkeit oder häufiger Harndrang hinweisen.

Wie kann eine Schwangerschaft zweifelsfrei festgestellt werden?

Ob eine Frau schwanger ist, lässt sich beispielsweise mithilfe eines Urinschwangerschaftstests herausfinden. Dieser misst den Wert des Schwangerschaftshormons humanes Choriongonadotropin (hCG), das von der äußeren Zellschicht des Embryos nach der Einnistung abgesondert wird. Da sich das hCG anfangs noch nicht im Urin nachweisen lässt, sollte man den Test erst zwei Wochen nach der letzten Periode durchführen. Andernfalls könnte ein falsches negatives Ergebnis angezeigt werden, obwohl sich der Embryo bereits eingenistet hat.

Im IVF Baden-Baden steht aber noch eine andere Option zur Verfügung, die schon ein wenig früher Gewissheit bringen kann: Etwa zehn Tage nach der Durchführung einer Insemination oder einer In-vitro-Fertilisation führt das IVF-Team einen Bluttest durch, um den hCG-Spiegel im Blut zu bestimmen. Dieser wird während des ersten Trimesters übrigens exponentiell ansteigen, wenn die Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft.

Wie verhält man sich bei einer Einnistungsblutung?

Sollten nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung Blutungen auftreten, sollten Patientinnen erst einmal mit der von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin verordneten Medikation fortfahren und sich mit unserem Patientenbetreuungsteam in Verbindung setzen. Unser Ärzteteam führt dann eine Untersuchung durch, um feststellen zu können, ob die Behandlung wunschgemäß verläuft. Anschließend besprechen wir mit Ihnen die nächsten Schritte.

Für Frauen, die sich noch keiner Fruchtbarkeitsbehandlung unterzogen haben und im Falle von auftretenden Blutungen verunsichert sind, ist eine Frauenarztpraxis die beste Anlaufstelle. Dort können Gynäkologen oder Gynäkologinnen untersuchen, um welche Art von Blutung es sich handelt.

Sie möchten mehr über Einnistungsblutungen erfahren? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir beantworten Ihnen gerne alle Fragen. Vereinbaren Sie einfach einen unverbindlichen Beratungstermin in unserem Kinderwunschzentrum. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 07221-7021701 oder kontaktieren Sie uns über das folgende Formular.