
13 Jun Behandlung mit Fremdsperma: Was Sie über die Samenspende wissen müssen
Das Angebot einer Samenspenderbank in Anspruch zu nehmen, fällt vielen Paaren und Singles mit Kinderwunsch heutzutage noch immer schwer. Schließlich gilt die Samenspende nach wie vor als gesellschaftliches Tabuthema. Dabei handelt es sich hierbei um eines der wichtigsten Instrumente der Reproduktionsmedizin. Für viele Menschen stellt sie sogar die einzige Chance auf die Kinderwunscherfüllung dar. Wie eine Behandlung mit Samenspende abläuft und für wen sich diese Option eignet, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Für wen eignet sich eine Behandlung mit Samenspende?
Eine Kinderwunschbehandlung mit Samenspende kommt infrage, wenn kein qualitativ hochwertiges Sperma für eine Befruchtung zur Verfügung steht. Dafür können verschiedene Gründe verantwortlich sein:
- Männliche Unfruchtbarkeit: Wenn Paare eine Familie gründen möchten, eine Schwangerschaft aber nicht auf natürlichem Weg erreicht wird, kann mithilfe eines Spermiogramms untersucht werden, ob eine männliche Unfruchtbarkeit für den unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich ist. Lassen sich keine oder nur unbewegliche Spermien im Ejakulat des Mannes nachweisen, ist eine Befruchtung der Eizelle auf natürlichem Weg unwahrscheinlich. Gleiches gilt, wenn keine Ejakulation erreicht werden kann oder wenn sich der Patient in der Vergangenheit einer Vasektomie unterzogen hat. Stellt die testikuläre Spermienextraktion (TESE) für Paare im Falle einer männlichen Unfruchtbarkeit keine Behandlungsoption dar, kann eine Samenspende in Betracht gezogen werden.
- Gleichgeschlechtliche Beziehungen: Wenn das Eintreten einer Schwangerschaft ausgeschlossen ist, weil Frauen in einer lesbischen Beziehungleben, wird ein Samenspender benötigt. Eine der beiden Partnerinnen kann sich dann einer künstlichen Befruchtung unterziehen und das Kind austragen.
- Keine feste Partnerschaft: Frauen, die nicht in einer festen Partnerschaft leben und schwanger werden möchten, können sich ihren Kinderwunsch ebenfalls mithilfe einer Samenspende erfüllen.
Wie läuft eine Behandlung mit Samenspende ab?
Bevor sich Singles oder Paare für eine Samenspende entscheiden, sollte eine ausführliche Beratung durchgeführt werden, um medizinische und rechtliche Fragen zu beantworten. In allen oben genannten Fällen muss vor Beginn einer Behandlung außerdem abgeklärt werden, ob die Voraussetzungen für das Erreichen einer Schwangerschaft gegeben sind. Daher wird die Patientin, bei der die künstliche Befruchtung durchgeführt werden soll, gründlich untersucht.
Durch die Erstellung einer umfassenden Anamnese und die Durchführung von Diagnoseuntersuchungen soll eine Unfruchtbarkeit ausgeschlossen werden. Auf Basis der Ergebnisse lässt sich darüber hinaus ein individueller Behandlungsplan erstellen. Gleichgeschlechtliche Paare müssen vor Behandlungsbeginn zudem entscheiden, welche der beiden Partnerinnen schwanger werden soll.
Anschließend muss ein geeigneter Samenspender gefunden werden. Die Patientinnen und Patienten können entweder selbst einen Spender in ihrem privaten Umfeld suchen oder einen anonymen Kandidaten aus einer Samenspenderbank auswählen. In letzterem Fall wird eine Entscheidung anhand verschiedener Kriterien wie Haar- und Augenfarbe des Spenders getroffen.
Welche Behandlungsverfahren stehen zur Verfügung?
Im Anschluss an die Spenderauswahl muss eine künstliche Befruchtung durchgeführt werden. Dabei stehen grundsätzlich zwei Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl. Dazu zählt zum Beispiel die Insemination(Samenübertragung), bei der die Spermien im Labor einer Aufbereitung unterzogen und mithilfe eines Katheters in die Gebärmutter der Patientin eingeführt werden. Sollte der Zyklus der Patientin unregelmäßig sein, besteht die Möglichkeit, die Eizellreifung mit einer niedrig dosierten Hormontherapie zu unterstützen.
Eine weitere Behandlungsoption stellt die In-vitro-Fertilisation dar. Dabei werden einer Frau nach einer Eierstockstimulation Eizellen entnommen und im Labor mit den Spermien des Spenders befruchtet. Die dabei entstehenden Embryonen reifen in einem Inkubator bis zum Blastozystenstadium heran und werden dann bei einem schmerzfreien Eingriff mithilfe eines Katheters in die Gebärmutter eingeführt.
Nach circa zehn Tagen kann ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden, um herauszufinden, ob sich der Embryo eingenistet hat und eine Schwangerschaft eingetreten ist. Welches Behandlungsverfahren sich am besten für die jeweilige Patientin eignet, muss stets im Einzelfall entschieden werden.
Sie möchten mehr über die Kinderwunschbehandlung mit Samenspende erfahren? Ihre Fragen beantworten wir Ihnen gerne im Rahmen eines unverbindlichen Beratungsgespräches. Vereinbaren Sie einfach einen Termin unter der Telefonnummer 07221 7021701 oder nutzen Sie unser Kontaktformular.