Ovulation: So lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs ermitteln

Ovulation: So lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs ermitteln

Wenn sich ein Kinderwunsch nicht erfüllt, befürchten betroffene Paare häufig, dass sie unter einer Fertilitätsstörung leiden. Allerdings muss nicht zwangsläufig eine Unfruchtbarkeit für das Ausbleiben einer ersehnten Schwangerschaft verantwortlich sein. Manchmal steckt ein falsches Timing dahinter: Eine Befruchtung ist nämlich nur in den ersten 24 Stunden nach dem Eisprung (Ovulation) der Frau möglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind entsteht, ist daher am größten, wenn Paare kurz vor dem Eisprung oder am Ovulationstag Sex miteinander haben. Bei diesem Zeitfenster handelt es sich um die fruchtbaren Tage.

Wer die Chancen auf eine Befruchtung steigern möchte, sollte deshalb herausfinden, wann der Eisprung stattfindet. Doch wie lässt sich der Ovulationszeitpunkt präzise ermitteln?

 

Was passiert während des Eisprungs?

Um zu verdeutlichen, weshalb der Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs für die Erfüllung eines Kinderwunsches wichtig ist, werfen wir nun zunächst einen Blick auf die Prozesse, die während der Ovulation im Körper ablaufen. Wichtig zu wissen ist, dass sich in den Eierstöcken einer gesunden Frau von Geburt an Follikel (Eibläschen) befinden, in denen sich befruchtungsfähige Eizellen entwickeln können. Diese Eibläschen bleiben in der Kindheit inaktiv und beginnen erst in der Pubertät zu arbeiten.

Von diesem Moment an reifen in der Regel in jedem Menstruationszyklus mehrere Eizellen heran. Der dominanteste Follikel springt circa 14 Tage vor dem Ende eines Zyklus auf, um seine Eizelle in den Eileiter zu entlassen. Bei diesem Vorgang handelt es sich um den Eisprung. Die übrigen Follikel, in denen sich Eizellen entwickelt haben, werden anschließend abgebaut.

Die freigesetzte Eizelle bewegt sich durch den Eileiter, wo sie im Idealfall auf ein Spermium trifft und befruchtet werden kann. Danach setzt sie ihren Weg in die Gebärmutter fort, um sich in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) einzunisten. Entsteht keine Schwangerschaft, wird die Eizelle bei der nächsten Menstruationsblutung aus dem Körper gespült.

 

Wann findet der Eisprung statt?

Auf den ersten Blick erscheint die Festlegung des Ovulationszeitpunktes leicht. Schließlich findet der Eisprung zwei Wochen vor Beginn der Periode statt. Da der Zyklus aber nicht bei allen Frauen gleich lang ist, erweist sich eine Bestimmung oft als schwieriges Unterfangen. Zudem haben verschiedene Faktoren wie Stress, Umweltbedingungen oder Medikamente Einfluss auf den Zyklus, sodass sich dessen Länge auch immer mal wieder verändern kann.

Allerdings gibt es einige körperliche Symptome, die darauf hindeuten, dass der Eisprung kürzlich erfolgt ist oder bald ansteht. Wer den Zeitpunkt der Ovulation bestimmen möchte, sollte auf Folgendes achten:

  • Anstieg der Basaltemperatur: Die Körpertemperatur eines Menschen verändert sich im Laufe eines Tages. Morgens nach dem Aufwachen ist sie am niedrigsten. Die in diesem Moment gemessene Temperatur nennt man Basaltemperatur. Nach dem Eisprung produzieren die Follikel Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung eines Embryos vorbereiten soll. Dieses Hormon sorgt außerdem dafür, dass die Basaltemperatur um 0,3 bis 0,5 °C ansteigt. Ein plötzlicher Anstieg zeigt also, dass der Eisprung kürzlich stattgefunden hat.

 

  • Veränderung des Zervixschleims: Der sogenannte Zervixschleim, der von den Zervixdrüsen im Gebärmutterhals gebildet wird, um Krankheitserreger fernzuhalten, liefert ebenfalls Hinweise auf den Zeitpunkt des Eisprungs. Damit Spermien leichter zur Eizelle vordringen können, wird dieses Sekret nämlich kurz vor der Ovulation dünnflüssiger und durchsichtiger.

 

  • Schmerzen: Während viele Frauen den Eisprung überhaupt nicht bemerken, verspüren andere an den Tagen rund um die Ovulation Unterleibs- oder Brustschmerzen. Diese können vor und nach dem Eisprung auftreten; manchmal verspüren Frauen im Moment der Ovulation ein Ziehen. Bei jeder Frau treten die Schmerzen jedoch in unterschiedlicher Intensität und zu unterschiedlichen Zeiten auf.

 

  • Blutungen: Durch hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit dem Eisprung kommt es bei manchen Frauen kurz vor der Ovulation zu leichten Schmierblutungen. Diese treten allerdings nicht bei allen Frauen auf.

 

  • Weicher Muttermund: Damit Spermien einfacher in den Gebärmutterhals gelangen können, wird der Muttermund kurz vor der Ovulation weicher. Zudem öffnet sich dieser ein wenig.

 

  • Gesteigertes Lustempfinden: Durch die hormonellen Prozesse, die im Körper vor dem Eisprung ablaufen, steigt in dieser Zeit die Libido. Eine gesteigerte Lust auf Sex könnte daher auf die bevorstehende Ovulation hindeuten.

 

Wichtig zu wissen ist, dass diese körperlichen Anzeichen nicht bei jeder Frau gleich ausgeprägt sind und in vielen Fällen überhaupt nicht auftreten. Wer keine Veränderungen wahrnimmt oder sich mehr Sicherheit verschaffen möchte, kann auf Ovulationstests aus der Apotheke oder aus dem Drogeriemarkt setzen. Diese können das luteinisierende Hormon (LH), das den Eisprung auslöst, im Urin nachweisen. Steigt die LH-Konzentration schnell stark an, steht die Ovulation kurz bevor.

 

Wann beginnen die fruchtbaren Tage?

Sobald der Zeitpunkt des Eisprungs bestimmt werden konnte, steht fest, wann eine Frau fruchtbar ist. Dieses Wissen können Paare mit Kinderwunsch nutzen, um ihre Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Eine Befruchtung der Eizelle kann nämlich nur kurz nach der Ovulation erreicht werden. Die Eizelle bleibt höchstens 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig.

Da Spermien nach dem Geschlechtsverkehr bis zu fünf Tage in der Gebärmutter und den Eileitern überleben können, ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden am höchsten, wenn Paare in den fünf Tagen vor dem Eisprung Geschlechtsverkehr haben. Wird der Geschlechtsverkehr am Tag der Ovulation vollzogen, ist die Wahrscheinlichkeit, eine Schwangerschaft zu erreichen, bereits wieder gesunken. Dennoch ist eine Befruchtung auch zu diesem Zeitpunkt noch möglich.

 

Wie bestimmen Fachärzte den Ovulationszeitpunkt?   

Lässt sich der Ovulationszeitpunkt nicht präzise bestimmen oder stellt sich trotz akribischer Berechnungen keine Schwangerschaft ein, empfiehlt es sich, einen Facharzt oder eine Fachärztin aufzusuchen. Mithilfe eines Ultraschalls können dann der Reifegrad der Follikel und der Zustand der Gebärmutterschleimhaut untersucht werden, um den Tag des Eisprungs zu bestimmen. Eine Blutprobe kann ebenfalls sinnvoll sein, um einen Blick auf die Hormonkonzentration werfen zu können.

Zudem lässt sich mithilfe verschiedener Diagnoseverfahren feststellen, ob überhaupt ein Eisprung stattfindet. Sollte keine Ovulation erkennbar sein, müssen die Ursachen ergründet und beseitigt werden, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Im IVF Baden-Baden stehen außerdem weitere Diagnoseverfahren zur Verfügung, um auszuschließen, dass andere Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich sind. So wird sichergestellt, dass Fruchtbarkeitsstörungen, die neben einem ausbleibenden oder unregelmäßig stattfindenden Eisprung auftreten können, nicht übersehen werden.

 

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