
08 Sep Eierstockverjüngung: Neues Verfahren für Frauen mit altersbedingter Unfruchtbarkeit
Im IVF Baden-Baden steigt die Zahl der über 35-jährigen Patientinnen immer weiter an. Diese Entwicklung kommt jedoch nicht überraschend. Immerhin ist es heute keine Seltenheit mehr, dass sich Frauen ihren Kinderwunsch in diesem oder einem höheren Alter erfüllen möchten. Viele von ihnen schieben ihre Familienplanung aus den verschiedensten Gründen lange Zeit auf. Meist spielen bei dieser Entscheidung wirtschaftliche, soziale oder berufliche Aspekte eine Rolle. In einigen Fällen kann ein sehnlichst gehegter Kinderwunsch aufgrund von unvorhergesehenen Lebensereignissen nicht wie geplant realisiert werden.
Allerdings verringert sich mit steigendem Alter die Chance, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Zahlreichen Frauen ist nicht bewusst, dass die Fruchtbarkeit schon ab dem 30. Lebensjahr deutlich sinkt. Die Zahl der vorhandenen Eizellen (Oozyten) in den Eierstöcken nimmt im Laufe des Lebens nämlich kontinuierlich ab. Das heißt jedoch nicht, dass der Kinderwunsch aufgegeben werden muss, wenn es nicht sofort klappt: In vielen Fällen, in denen das Alter für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich ist, bietet die Reproduktionsmedizin eine Vielzahl von Behandlungsoptionen. Vor allem die Eierstockverjüngung gewinnt derzeit zunehmend an Bedeutung. Welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um die biologische Uhr zu verlangsamen, wollen wir in den folgenden Ausführungen erläutern.
Mit Social Freezing frühzeitig vorbeugen
Wer schon in jungen Jahren weiß, dass die Realisierung des Kinderwunsches längere Zeit aufgeschoben werden muss, kann die Fruchtbarkeit durch das Einfrieren von Eizellen verlängern. Bei dieser Methode, die auch Social Freezing genannt wird, entnehmen wir der Patientin im idealen Reproduktionsalter mehrere Eizellen, die wir anschließend kryokonserviert lagern. Diese können wir zu einem späteren Zeitpunkt durch eine In-vitro-Fertilisation (IVF) oder eine andere Technik befruchten und in die Gebärmutter einsetzen, wenn die Patientin bereit für die Familiengründung ist. Die Eizellen lassen sich dann beispielsweise nach 10, 20 oder mehr Jahren für die Durchführung einer künstlichen Befruchtung nutzen.
Wichtig für den Erfolg dieser Behandlung ist, dass die Oozyten in jungen Jahren entnommen werden. Das heißt, die Kryokonservierung sollten Frauen vor dem 35. – besser noch vor dem 30. – Lebensjahr durchführen lassen. Denn je älter die Eizellen sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft. Schuld daran ist die mit der Zeit zunehmende genetische und molekulare Instabilität der Eizellen. Außerdem sinkt die Anzahl befruchtungsfähiger Oozyten nach dem 35. Lebensjahr rasant.
Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass die Entscheidung, diese Methode durchführen zu lassen, aufgrund mangelnder Aufklärung oft sehr spät und manchmal auch zu spät fällt.
Zahlreiche Frauen setzen auf die Eizellspende
Kann mit eigenen Eizellen keine Schwangerschaft mehr erreicht werden, setzen viele betroffene Frauen ihre Hoffnung auf eine Eizellspende. Da dieses Verfahren in Deutschland verboten ist, reisen deutsche Patientinnen seit Jahrzehnten ins Ausland, um die Behandlung dort durchführen zu lassen.
Die Eizellspende stellt zum Beispiel eine Option für über 30-Jährige mit schlechter Eizellqualität oder für über 40-Jährige mit geringer Eizellquantität dar. Aber auch für Frauen, die krankheitsbedingt oder nach einer Chemotherapie über keine oder qualitativ schlechte Eizellen verfügen, kann sich das Verfahren eignen. Das gilt beispielsweise für Patientinnen, bei denen das Turner-Syndrom oder eine Endometriose diagnostiziert wurde. Einige Frauen entscheiden sich für eine Eizellspende, weil sie an einer erblich bedingten Krankheit leiden.
Die Eierstockverjüngung als Alternative zur Eizellspende
Eine Alternative zur Eizellspende könnte die Eierstockverjüngung darstellen. Durch diese neue reproduktionsmedizinische Technik kann es gelingen, die eigene Follikelproduktion anzuregen. Ziel ist es, Frauen mit eingeschränkter ovarieller Reserve die Chance zu geben, ihr Reproduktionspotenzial zu erweitern und eine Schwangerschaft mit eigenen Eizellen zu erreichen.
In den letzten Jahrzehnten wurde dieses Verfahren in mehreren klinischen Studien erforscht. Diese lieferten vielversprechende Ansätze zur Erhaltung und Regeneration der ovariellen Reserve bei Frauen mit Eierstockinsuffizienz.
Plättchenreiches Plasma im Fokus
Einige dieser Studien haben gezeigt, dass autologe (eigene) Wachstumsfaktoren aus den Blutplättchen (plättchenreiches Plasma, kurz: PRP) im Zusammenspiel mit organspezifischen Stammzellen eine hohe Regenerationskapazität besitzen.
Bereits im Jahr 1987 wurde die PRP-Methode anlässlich einer Operation am offenen Herzen erstmals eingesetzt. Mittlerweile findet das Verfahren in sehr vielen Bereichen der Medizin Anwendung. Dazu zählen unter anderem Orthopädie, Unfallchirurgie, kosmetische Chirurgie, Wundversorgung, Ophthalmologie und Neurochirurgie.
Im Bereich der Reproduktionsmedizin kommt plättchenreiches Plasma zum Beispiel bei Patientinnen mit niedriger Eierstockreserve, mit vorzeitiger Ovarialinsuffizienz oder mit Perimenopause und bei Frauen in den Wechseljahren zum Einsatz. Es soll zu einer Verbesserung der ovariellen Reservemarker und zur Wiederherstellung des Menstruationszyklus führen.
Vorteile und Risiken der Eierstockverjüngung
Übrigens handelt es sich bei der PRP-Methode um eine sehr risikoarme und nicht kostenintensive Technik, die wie eine Selbsthilfetherapie funktioniert. Schließlich wirken hierbei eigene Zellen und Wachstumsfaktoren als Medikamente.
Wie bei jeder medizinischen Behandlung bestehen auch bei der Eierstockverjüngung Risiken. Diese sind mit denen einer Follikelpunktion vergleichbar. Unter anderem kann es in seltenen Fällen zu Blutungen, Infektionen oder kleinen Verletzungen nahegelegener Blutgefäße kommen. Systemische Komplikationen sind nicht bekannt.
Unkompliziertes Verfahren
Ein weiterer Vorteil: Die Eierstockverjüngung lässt sich ganz unkompliziert durchführen. Im ersten Schritt wird der Patientin Blut abgenommen. Danach lassen sich die weißen und roten Blutkörperchen mithilfe der Gradientenzentrifugation von den Blutplättchen trennen. Nun kann das plättchenreiche Plasma entnommen, im Labor aufgearbeitet und eingefroren werden.
Nach dem Auftauen aktivieren Reproduktionsmediziner die Wachstumsfaktoren und Zytokinen (Botenstoffe). Anschließend wird der Patientin das PRP unter lokaler Betäubung – transvaginal und sonographisch gesteuert – in die Eierstöcke injiziert.
Weisen Patientinnen einen regelmäßigen Zyklus auf, wird die Behandlung mit PRP in der Regel zu Beginn des Menstruationszyklus durchgeführt. Bei Patientinnen mit Ovarialinsuffizienz, die keine oder eine unregelmäßige Periode haben, kann die Behandlung zu einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen.
Obwohl der Einsatz des plättchenreichen Plasmas in der Reproduktionsmedizin noch nicht sehr weit verbreitet ist, gilt die Methode in Expertenkreisen als erfolgversprechende Technik, von der viele Frauen profitieren können. Zudem lässt das Verfahren hoffen, dass Frauen in der Zukunft nicht auf eine Eizellspende angewiesen sein werden, wenn sie das ideale Fertilitätszeitfenster verpasst haben.
IVF Baden-Baden bietet Eierstockverjüngung (PRP-Methode) schon heute an
Die Innovationen in der Reproduktionsmedizin fördert, kann IVF Baden-Baden Info zu der zukunftsträchtige PRP-Methode schon heute anbieten. Selbstverständlich stellen wir dabei die Einhaltung höchster klinischer und wissenschaftlicher Standards sicher.
Sie fragen sich, ob die PRP-Methode für Sie eine Lösung wäre? Im Rahmen eines unverbindlichen Beratungsgespräches beantworten wir gerne Ihre Fragen und versorgen Sie mit allen wichtigen Informationen. Vereinbaren Sie einen Termin unter der Telefonnummer +49 172 7122573 oder über unser Kontaktformular.